Wo wächst der Pommesbaum?

Ronja mag am liebsten Pommes, Ben will jeden Tag Pizza und Helena isst sowieso nur Nudeln. Falls Ihnen das irgendwie bekannt vorkommt, dann haben Sie sicher Kinder im Kindergarten- oder Grundschulalter. Oder besitzen Ihre Kids womöglich bereits einen Zweitwohnsitz im Fast-Food-Restaurant und verbraten dort ihr Teenie-Taschengeld?

Fast alle Kinder essen gerne, ernähren sich dabei aber oft recht einseitig. Sie bevorzugen vor allem Süßes und leicht Würziges. Schokolade, Chips und Gummibärchen zählen nun aber leider so gar nicht zur besonders gesunden Variante von Lebensmitteln.

Was esse ich da eigentlich?

Es ist völlig normal, dass sich Vier- bis Vierzehnjährige keine Gedanken darüber machen, welche Lebensmittel gesund und weniger gesund sind, sie entscheiden ganz einfach nach Geschmack. Mittlerweile jedoch wissen viele Kinder nicht einmal mehr, wie das, was sie essen, im Ursprungszustand aussieht, geschweige denn, wie und wo es wächst. Kein Wunder: In heutigen Supermärkten ist der größte Teil an Lebensmitteln abgepackt, in Folien verschweißt, vorportioniert oder in handlichen Blöcken tiefgefroren. Dass Chicken Wings nur einzelne Teile von gleich mehreren echten Hühnern waren, ist den wenigsten Kindern bewusst. „Und wo ist der Rest vom Huhn?“ ist eine mehr als berechtigte Frage und tatsächlich nicht ganz einfach zu beantworten. Dass alle Obst- und Gemüsesorten eigentlich saisonale Produkte sind, die uns nur deshalb ganzjährig zur Verfügung stehen, weil sie eine weite Reise von anderen Kontinenten hinter sich haben, ist Kindern ebenfalls nicht klar, denn in der Obst- und Gemüseabteilung liegen sie ganz selbstverständlich von Januar bis Dezember. Um hier ein gewisses Bewusstsein zu wecken, sind also die Erwachsenen gefragt. Oft sind Kinder ganz erstaunt, wenn sie erfahren, woraus ihr Lieblingsessen besteht. Dass ihre Pommes mal runde, dunkelbraune und knollige Kartoffeln waren, die in der Erde gewachsen sind, hat Ronja wirklich verblüfft.

Wer hat´s erfunden?

Woher kommt also nun das Essen auf dem Teller? Um diese Frage zu beantworten, besuchen Sie mit Ihren Kindern am besten einen Bauernhof. Viele Landwirte bieten einen Tag der offenen Tür, Bio-Erlebnistage, Familienurlaube usw. Noch leichter machbar ist ein Besuch auf dem Grünen Markt. Hier ist Gemüse und Obst weitgehend unverpackt und meistens steht auch der Gemüsebauer oder die Gemüsebäuerin selbst hinter dem Stand, zumindest wenn es sich um regionale Anbieter handelt. Jeder kann sehen: Das also sind die Menschen, die das Gemüse angebaut und geerntet haben. Lassen Sie Ihr Kind raten, wie dieses und jenes Gemüse heißt. Nein, das ist keine Gurke, das ist eine Zucchini. Und schau mal: Aus dieser violetten harten Kugel, die natürlich nicht Kugel sondern Kohlkopf heißt, wird das weiche und saftige Blaukrautgemüse hergestellt. Oft darf man an den Marktständen auch mal probieren, z.B. um festzustellen, dass jede Apfelsorte einen anderen Geschmack besitzt.

 

Und was macht man nun damit?

Ein einprägsames Erlebnis – das zudem auch noch Spaß macht! – kann es sein, mit Ihren Kindern zusammen zu kochen. Vorher beschließen alle im Team, welches Gericht am Samstag auf dem Tisch stehen soll – und dann wird gemeinsam dafür eingekauft. Aha, für eine selbstgemachte Tomatensauce braucht man nicht nur viele Tomaten, sondern auch Zwiebeln und Knoblauch und Kräuter und vielleicht auch ein paar Karotten! Ach so, das muss man alles per Hand schneiden und schnipseln und dann lange im Topf köcheln lassen. Tatsächlich – eine kleine Prise Salz macht die Tomatensauce schlagartig etwas schmackhafter! Hoppla, die Nudeln dürfen nicht zu lange kochen, sonst werden sie zu weich. So können Kinder jede Menge an eigenen Erfahrungen beim Einkaufen und Kochen sammeln.

 

Ein weiterer Effekt: Wenn Kids merken, dass das Vorbereiten und Zubereiten eines leckeren Essens Zeit braucht und Aufwand bedeutet, lernen sie den Wert der Lebensmittel und des Kochvorgangs ganz anders zu schätzen. Und wenn Sie ganz viel Glück haben, erfährt auch der Koch oder die Köchin in Zukunft etwas mehr Wertschätzung!

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